Die Bestattungskosten: Ein umfassender Leitfaden
Einleitung
Der Gedanke an Bestattungskosten mag zunächst schwer wiegen, aber er ist eine Realität, mit der viele von uns irgendwann konfrontiert werden. Bestattungskosten können eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen, aber sie sind auch ein Ausdruck unserer Liebe und Wertschätzung für die Verstorbenen. In den kommenden Zeilen werden wir einige grundlegende Aspekte dieser Kosten beleuchten und mögliche Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderung vorstellen.Was sind Bestattungskosten?
Bestattungskosten sind die Kosten, die mit der Beerdigung oder Einäscherung eines Verstorbenen verbunden sind. Sie können eine Vielzahl von Dienstleistungen und Produkten umfassen, darunter die Überführung, Versorgung sowie Aufbewahrung des Verstorbenen, die Durchführung der Beerdigungs- oder Einäscherungszeremonie, den Kauf eines Sarges oder einer Urne, die Bereitstellung eines Grabes und die Grabpflege.Wie hoch sind die durchschnittlichen Bestattungskosten in Deutschland?
Die durchschnittlichen Bestattungskosten in Deutschland können stark variieren, abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Region, der gewählten Bestattungsart und den individuellen Präferenzen. Als grobe Schätzung können die Gesamtkosten einer Beerdigung in Deutschland jedoch zwischen 5.000 und 20.000 Euro liegen. Laut Statista liegen die durchschnittlichen Bestattungskosten bei 12.980 Euro.| Leistungen | Von | Bis |
|---|---|---|
| Bestattungen und Urkunden | 1.100 Euro | 1.590 Euro |
| Gebühren für Friedhofsnutzung | 1.085 Euro | 4.010 Euro |
| Sarg/Urne | 100 Euro | 2.500 Euro |
| Trauerfeier und Todesanzeige | 680 Euro | 1.900 Euro |
| Grabstätte und Friedhofsgärtnerei | 2.295 Euro | 9.740 Euro |
| Gesamtkosten | 5.260 Euro | 19.740 Euro |
Quelle: Stiftung Warentest Bestattung Spezial (10/2016) und Statista (05/2023)
Kostenfaktoren bei einer Bestattung
Es gibt viele Faktoren, die die Kosten einer Bestattung beeinflussen können. Dazu gehören:- Die Art der Bestattung: Eine traditionelle Erdbestattung mit einer Trauerfeier, einem Sarg und einem Grabstein kann teurer sein als eine einfache Einäscherung ohne Zeremonie.
- Der Sarg oder die Urne: Die Kosten für einen Sarg oder eine Urne können stark variieren, abhängig von Material, Design und Qualität.
- Bestattungsunternehmen: Die Kosten für Bestattungsunternehmen können je nach den angebotenen Dienstleistungen und der Preisgestaltung variieren.
- Friedhofsgebühren: Die Kosten für ein Grab und seine Pflege können je nach Friedhof und Region variieren.
Welche Bestattungsarten gibt es und was kosten diese?
In Deutschland gibt es grundsätzlich zwei Hauptarten von Bestattungen: die Erdbestattung und die Feuerbestattung. Innerhalb dieser Unterteilung gibt es jedoch weitere Unterschiede und die Kosten können je nach der gewählten Art der Bestattung variieren. Hier sind einige der gängigsten Bestattungsarten und ihre durchschnittlichen Kosten:- Erdbestattung: Bei einer Erdbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg in einem Grab auf einem Friedhof beigesetzt. Sie ist auf Platz 2 der beliebtesten Bestattungen in Deutschland. Die Kosten für eine Erdbestattung können stark variieren, sind aber in der Regel die teuersten, da sie oft eine Trauerfeier, den Kauf eines Sargs und die Bereitstellung eines Grabes umfassen. Die Kosten können zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegen.
- Feuerbestattung: Bei einer Feuerbestattung wird der Verstorbene eingeäschert, und die Asche wird in einer Urne aufbewahrt oder auf einem Friedhof beigesetzt. Dies ist die traditionellste und am häufigsten gewählte Bestattungsart in Deutschland. Die Feuerbestattung hat die Erdbestattung in den letzten Jahren überholt. Die Kosten für eine Feuerbestattung sind in der Regel geringer als die für eine Erdbestattung und können zwischen 3.000 und 7.000 Euro liegen.
- Seebestattung: Bei einer Seebestattung werden die Aschenreste des Verstorbenen im Meer beigesetzt. Dies kann auf offener See oder in einem ausgewiesenen See- oder Meeresbestattungsfeld erfolgen.
- Baumbestattung: Bei dieser ökologischen Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne unter einem Baum beigesetzt. Der Baum dient als Gedenkstätte und Symbol des Lebens.
- Friedwald-Bestattung: Ähnlich wie die Baumbestattung erfolgt die Beisetzung in einem Waldgebiet, das als Friedwald bezeichnet wird. Die Asche wird unter Bäumen begraben, und es gibt oft die Möglichkeit, einen Gedenkstein oder eine Plakette aufzustellen.
- RuheForst-Bestattung: Eine weitere Variante der Baumbestattung. Es ist eine naturverbundene Form der Bestattung. Dabei wird die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne in einem naturnahen Waldgebiet, bekannt als "RuheForst", beigesetzt. Angehörige können den Ort wählen und individuelle Zeremonien gestalten.
- Anonyme Bestattung: Bei einer anonymen Bestattung wird der Körper des Verstorbenen ohne eine bestimmte Grabstätte beigesetzt (z.B. bei der anonymen Seebestattung) oder aber die Beisetzung findet ohne Angehörige auf einem Gräberfeld eines Friedhofs statt. Eine anonyme Bestattung kann sowohl in Form einer anonymen Erdbestattung, einer anonymen Feuerbestattung oder einer anonymen Seebestattung geschehen. Da bei einer anonymen Bestattung keine einzelne Grabstätte bereitgestellt wird, sind die Kosten in der Regel die geringsten und können zwischen 1.000 und 3.000 Euro liegen.
- Diamantbestattung: Bei dieser ungewöhnlichen Bestattungsart wird ein Teil der Asche des Verstorbenen zu einem Diamanten gepresst, der als Schmuckstück aufbewahrt oder weitergegeben werden kann.
- Luftbestattung: In einigen Regionen Deutschlands ist die Luftbestattung erlaubt. Dabei wird die Asche des Verstorbenen in einer ballonförmigen Hülle in die Atmosphäre entlassen.
- Alternative Bestattungen: Mittlerweile gibt es neben den klassischen Beisetzungen auch viele neue individuelle Bestattungsarten. Hierzu gehört z.B. die Baumbestattung bei der die Urne in einem eigenen Bestattungswald beigesetzt wird. Die Kosten für das Grab sind hier im Vergleich zu städtischen Friedhöfen günstiger. Gleichzeitig entfällt die Pflege des Grabes. Neben der Baumbestattung gibt es des Weiteren teils exotische Bestattungsarten wie eine Bergbachbestattung, eine Luftbestattung oder eine Diamantbestattung.
Wer trägt die Kosten für die Beerdigung?
Die Kosten für eine Beerdigung werden in der Regel von den Hinterbliebenen oder der Familie des Verstorbenen getragen. Dies bedeutet, dass die Verantwortung für die Bestattungskosten in erster Linie bei den nächsten Angehörigen des Verstorbenen liegt. Die genaue finanzielle Verantwortung kann jedoch von Land zu Land und von Region zu Region unterschiedlich sein. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:- Bestattungsvorsorge: In einigen Fällen kann der Verstorbene vor seinem Tod eine Bestattungsvorsorge oder eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen haben, um die Kosten für seine Beerdigung zu decken. Diese Mittel können verwendet werden, um die finanzielle Belastung für die Familie zu reduzieren.
- Sozialamt und Sozialhilfe: Wenn die Familie des Verstorbenen nicht in der Lage ist, die Bestattungskosten zu tragen und nachweislich finanzielle Unterstützung benötigt, kann das Sozialamt oder die Sozialhilfebehörde unter bestimmten Voraussetzungen einen Beitrag zu den Bestattungskosten leisten.
- Unterhaltspflichtige Personen: In einigen Fällen können unterhaltspflichtige Familienmitglieder (Kinder, Ehepartner usw.) gesetzlich verpflichtet sein, die Bestattungskosten zu tragen, wenn die finanziellen Mittel des Verstorbenen nicht ausreichen.
- Vermögen des Verstorbenen: Die Kosten für die Beerdigung können auch aus dem Vermögen des Verstorbenen selbst beglichen werden. Dies umfasst Bankkonten, Lebensversicherungen oder Vermögenswerte, die der Verstorbene hinterlassen hat.
- Spenden und Crowdfunding: In einigen Fällen können Freunde, Familie oder Gemeinschaften Geld spenden oder Crowdfunding-Kampagnen starten, um die Bestattungskosten zu decken.
Die Bestattungskosten sind nicht zu unterschätzen - Vorsorge ist ein Akt der Liebe
Die Bestattungskosten können erheblich sein, oft unerwartet hoch für Hinterbliebene - Wer rechnet mit einem plötzlichen Todesfall? Niemand möchte die Realität von Verlust permanent vor Augen haben. Eine finanzielle Vorsorge entlastet Angehörige in trauerreichen Zeiten und hebelt die finanzielle Wucht eines unerwarteten Todesfalls aus. Durch vorausschauende Planung zeigen Sie Rücksicht und schenken Ihren Liebsten die Gewissheit, dass alles geregelt ist. Vorsorge ist somit ein Zeichen tiefer Zuneigung und Fürsorge.Was kann man gegen hohe Bestattungskosten tun?
Es gibt mehrere Maßnahmen, die man ergreifen kann, um hohe Bestattungskosten zu reduzieren oder zu kontrollieren. Eine der effektivsten Maßnahmen ist die frühzeitige Planung und Finanzierung Ihrer eigenen Bestattung.- Bestattungsvorsorge: Sie können einen Vertrag mit einem Bestattungsunternehmen abschließen und die Kosten im Voraus bezahlen. Dies kann Ihnen helfen, die Kosten zu kontrollieren und Ihre Lieben vor unerwarteten Ausgaben zu schützen. Hier existiert zum einen jedoch immer das Insolvenzrisiko des Bestattungsunternehmen sowie eine fehlenden Verzinsung des eingezahlten Kapitals.
- Sterbegeldversicherung: Eine Sterbegeldversicherung kann zur Deckung der Bestattungskosten verwendet werden. Neben Vorteilen, wie einer kostenlosen Kindermitversicherung sowie einer Unfallzusatzversicherung wird bei einer Sterbegeldversicherung das Kapital verzinst und kann somit zum anteiligen Ausgleich von Preissteigerungen genutzt weden.
- Sparen: Sie können auch Geld sparen, um die Kosten für Ihre eigene Bestattung zu decken. Dieses Kapital ist dann allerdings nicht pfändungssicher.
Fazit
Der Umgang mit Bestattungskosten kann eine Herausforderung sein, besonders in einer Zeit der Trauer. Durch das Verständnis der verschiedenen Kostenfaktoren und Optionen zur Finanzierung können Sie jedoch fundierte Entscheidungen treffen und finanzielle Belastungen minimieren. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um Ihre Optionen zu prüfen und die beste Lösung für Sie und Ihre Lieben zu finden.Telefonisch erreichen Sie unser Vorsorge-Team von Montag bis Donnerstag von 08.00 - 16.30 Uhr sowie Freitags von 08.00 - 14.30 Uhr telefonisch unter 0234-912831-60, per E-Mail unter vorsorge@bv-ag.de oder über unser Kontaktformular.
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